In der Energiewende kommt dem Gebäudebereich große Bedeutung zu: Dank Speichertechnologien und erneuerbaren Energien sollen die Gebäude Strom, Wärme und Kälte zunehmend bedarfsnah und dezentral bereitstellen. Um dies zu erreichen, wird im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung eine Aggregationsplattform entwickelt.
Unter der Leitung der Fortiss GmbH (An-Institut der Technischen Universität München) entwickeln verschiedene Firmen und universitäre Institutionen während dem vier Jahre dauernden Projekt eine Multi-Energie-Management- und -Aggregationsplattform (MEMAP) zur Steuerung und Optimierung des lokalen Energieaustauschs und zum Anbieten von Energiediensten. Als Spezialist für die energieeffiziente Gebäudeautomation bringt SAUTER seine langjährige Erfahrung sowie sein Leistungs- und Produktportfolio mit SAUTER Vision Center und SAUTER EMS in das mit 3,1 Mio. € dotierte Forschungsprojekt ein.
Um die Energieeffizienz zu steigern, sollen über die Aggregationsplattform MEMAP mehrere Gebäude mit unterschiedlichen Energiebedürfnissen bzw. deren lokale EMS zusammengeschlossen werden. Durch Integration intelligenter Optimierungsverfahren und Prognosen in die MEMAP kann auf Schwankungen bei Energiebedarf und -produktion dynamisch reagiert werden. Zusätzlich zu der vorhandenen Anlagensteuerung in den Gebäuden werden auch Speichertechnologien und erneuerbare Energien integriert.
Das verfügbare Potenzial kann wiederum von der Plattform genutzt werden, um Demand-Side-Management (Vermarktung flexibler Lasten als Bestandteil des Energiemanagements) zu etablieren. Angestrebt ist auch eine Weiterentwicklung auf dem Gebiet der energetischen Gebäudesimulation. In diesem Zusammenhang wird die Aggregationsplattform mit Hilfe eines Simulationsframeworks getestet, welches in Zukunft als Planungswerkzeug dienen soll. Hierbei setzt das MEMAP-Projekt auf die Nutzung und Integration des etablierten BIM-Standards.
Die entwickelte Aggregationsplattform wird in einem Feldtest implementiert und evaluiert werden. Basierend auf den aufgezeichneten Daten werden weitergehende Analysen durchgeführt und der energietechnische, ökologische und ökonomische Nutzen bewertet. Zusätzlich werden Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft erarbeitet. Insgesamt sollen durch die Aggregationsplattform die vorhandenen Ressourcen effizienter genutzt werden, um durch eine intelligente Regelungstechnik eine Reduzierung des Primärenergiebedarfs um 30 % zu erreichen.
Für SAUTER ergeben sich aus der Beteiligung am MEMAP-Projekt wichtige Erkenntnisse, die in die Produktpalette einfließen sollen. Im Fokus stehen dabei vor allem die Erarbeitung von Prognosemodellen bezüglich Energiebedarf und -produktion, die Integration geeigneter Schnittstellen (z.B. OPC UA), die Interaktion mit Industrieanlagen und deren Integration in Energie-Management-Systeme sowie die Schaffung von Demand-Response-Diensten.
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